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Flusskreuzfahrt mit Arosa auf der Seine

Dezember 2018

Im Dezember 2018 hatte ich die Möglichkeit, an einer Info-Reise mit Arosa auf der Seine teilzunehmen. Zuerst war ich skeptisch, erstens wegen der Jahreszeit und dann auf einem Flusskreuzfahrtschiff. Da fahren doch nur Senioren mit! Höchste Zeit, die Vorurteile über Bord zu werfen.

Die Anreise erfolgte per Flug ab Leipzig mit Umsteigen in Frankfurt. Das verlief alles reibungslos. In Paris Charles de Gaulle angekommen, war ich erst einmal sprachlos. Der Flughafen ist riesig, die Architektur beeindruckend. Man ist im Zwiespalt, ob man es schön oder hässlich finden soll, aber das liegt ja bekanntlich im Sinne des Betrachters. Jetzt galt es, den Treffpunkt für den Transfer zu finden. Dazu mussten wir das Terminal wechseln, und zwar per Schnellzug. Aber auch das war kein Problem. Und dann hatten wir die Sammelstelle gefunden und es ging per Bustransfer zum Schiffsanleger.

Zum ersten Mal betrat ich ein Flusskreuzfahrtschiff. Der Check-In verlief zügig, da sich auf so einem Schiff die Passagierzahlen in Grenzen halten. Je nach  Schiff können zwischen 100 bis 200 Gäste mitreisen. Am Nachmittag erfolgte die vorgeschriebene Sicherheitseinweisung und wir hatten danach die Möglichkeit, das Schiff zu besichtigen. Ja, und das hat mich dann überrascht. Die Innenräume sind hell und großzügig. Wenn man das Schiff von außen betrachtet, kann man sich das gar nicht vorstellen. Alle Arosa-Schiffe haben einen Spa-Bereich mit Sauna, Fitnessstudio, Kosmetik und Massage. Und es gibt immer einen Außen- oder Whirlpool. Die Abende kann man in einer der Bars verbringen, es werden verschiedene Unterhaltungsmöglichkeiten angeboten. Genau wie auf einem Hochsee-Kreuzfahrtschiff erhält man täglich eine kleine Bordzeitung mit Ausflugstipps, Restaurantöffnungszeiten, Unterhaltungsangeboten usw. Der Restaurantbereich ist großzügig, es gibt keine festen Tischzeiten und man kann sich seinen Tisch selbst wählen. Zudem setzt Arosa auf das Buffetkonzept.

Am Abend war es dann endlich so weit, unser Schiff legte in Richtung Rouen ab. Und gleich die nächste Überraschung, nichts wackelt oder schwankt. Das Schiff gleitet vollkommen ruhig über den Fluss. Ich bin am Anfang ständig ans Fenster gegangen, um mich zu überzeugen, dass wir auch wirklich fahren. Man merkt es nicht! Und das ist auch gleich mein Tipp für alle, die gern mal eine Kreuzfahrt machen wollen, aber Angst vor Seekrankheit haben: Auf einem Flusskreuzfahrtschiff wird man nicht seekrank, hat aber voll und ganz das Gefühl einer Kreuzfahrt!

Noch eine kurze Anmerkung zu den Kabinen. Diese sind sehr geräumig, man fühlt sich sofort wohl. Auf dem Mittel- und Oberdeck haben die Kabinen bodentiefe Fenster, die man aufschieben kann. Das war richtig super, man setzt sich ans Fenster und genießt die vorbeiziehende Landschaft. Die Kabinen auf dem Unterdeck haben kleine Fenster, welche sich aber nicht öffnen lassen. Dafür sind diese Kabinen aber um einiges preiswerter.

Am nächsten Vormittag legten wir in Rouen an. Ehrlicherweise hatte ich keine Vorstellung, was mich erwarten würde. Und dann hat mich die Hauptstadt der Normandie mitten ins Herz getroffen. Die Altstadt ist geprägt von kleinen Pflasterstraßen und alten Fachwerkhäusern. Im Herzen des historischen Zentrums befindet sich die Kathedrale Notre-Dame, sie ist mit 151 m die höchste in ganz Frankreich und eine Besichtigung lohnt sich auf alle Fälle. Außerdem ist Rouen bekannt für seine Nationalheldin Johanna von Orleans. Sie wurde 1431 auf dem Altmarkt der Stadt verbrannt. Was mich aber besonders fasziniert hat, war die üppige und liebevolle Weihnachtsdekoration in der gesamten Altstadt. Da scheint jeder den anderen übertrumpfen zu wollen, einfach nur fantastisch. Nach unserem geführten Stadtrundgang hatten wir noch genügend Zeit für eigene Erkundungen. Und da bot sich der tolle Weihnachtsmarkt besonders an.

Der nächste Tag war Vernon vorbehalten. Man konnte auf den Spuren des impressionistischen Malers Claude Monet wandeln und an einem Ausflug nach Giverny teilnehmen, oder die Stadt auf eigene Faust besichtigen. Vernon ist beschaulich und gut zu Fuß zu erkunden. Ein ganz besonderes Bauwerk ist die „Alte Mühle“, welche auf den Resten einer  mittelalterlichen Brücke im Fluss steht. Man kann das Schloss Bizy besichtigen (nach Voranmeldung) oder einfach durch die Altstadt schlendern. Auch hier überwiegen die schönen Fachwerkhäuser, welche so ganz anders als bei uns aussehen. Am späten Nachmittag hat sich dann unser Schiff auf den Rückweg nach Paris gemacht.

Der nächste Tag gehörte Paris. Und am besten kann man die Stadt bei einer geführten Stadtrundfahrt kennenlernen. Die Stadt ist riesig und man kann sich daher nur einen ersten Eindruck verschaffen. Die weltbekannten Sehenswürdigkeiten bekommt man natürlich zu sehen: Notre Dame, Louvre, den Eiffelturm und vieles mehr. Und weil es so schön war, haben wir am Abend gleich noch eine Lichterfahrt durch Paris gemacht. Die Zeit ging schnell vorüber und es hieß schon wieder Abschied nehmen. Am folgenden Vormittag ging unser Flieger zurück nach Leipzig.

Die 5 Tage vergingen unglaublich schnell und für mich steht fest, es wird nicht meine letzte Flusskreuzfahrt gewesen sein. Diese Art des Reisens hat mich vollkommen überzeugt. Man hat allen Komfort auf dem Schiff, lernt viele neue Städte kennen und muss dafür nicht ständig Koffer packen. Man nimmt sein Hotel praktisch mit. Es ist eine völlig entspannte Art zu reisen. Ein weiterer Vorteil einer Flusskreuzfahrt ist, dass man auch auf eigene Faust viel unternehmen kann. Die Schiffe legen immer sehr zentral in den Städten an und man ist in Handumdrehen an Ort und Stelle für Besichtigungen, Museumsbesuche usw. Die Schiffe fahren überwiegend nachts und so bleibt  der ganze Tag für Erkundungen.

Im Sommer dauert die Seine-Fahrt 7 Tage und führt bis zur Atlantikmündung. Es lohnt sich!

Ich hoffe, Ihnen ein paar schöne Eindrücke dieser Tour vermittelt zu haben und vielleicht entscheiden Sie sich selbst einmal dafür. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat bei der Planung zur Seite.

Ihre Kathrin Mühlmann

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